Diese Studie hatte zum Ziel, die Verhaltens- und neuralen Korrelate des Delay-Discountings für primäre (Nahrung) und sekundäre (Geld) Belohnungen bei normalgewichtigen Personen zu vergleichen. Zu diesem Zweck wurden 28 Teilnehmer gebeten, mehrere Entscheidungen zwischen einer geringeren Menge an Nahrung/Geld, die sie sofort erhalten sollten, und einer größeren Menge an Nahrung/Geld, die sie zu einem später Zeitpunkt erhalten sollten, zu treffen, während ihr Gehirn mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) abgebildet wurde.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer ähnliche Discounting-Verhaltensweisen für Geld und Nahrung aufwiesen, jedoch stärkeres Discounting bei Nahrungsbelohnungen. Dies deutet darauf hin, dass es eine allgemeine Präferenz für sofortige Befriedigung unabhängig von Belohnungstypen gibt und eine stärkere Neigung zur sofortigen Befriedigung insbesondere bei primären Belohnungen besteht. Die fMRT-Daten zeigten auch Unterschiede in der Gehirnaktivität: Während die Belohnungsabschläge für Geld mit erhöhter Aktivität in Regionen verbunden waren, die mit exekutiver Kontrolle (dorsolateraler präfrontaler Cortex), Belohnungsverarbeitung (dorsaler Striatum) und Gedächtnisbildung/-abruf (Hippocampus) in Verbindung stehen, zeigte sich bei Nahrungsabschlägen eine höhere Aktivität in einer Region (temporoparietaler Übergang), die unter anderem mit sozialer Verstärkung und sozialer Perspektivenübernahme verbunden ist.
Diese Ergebnisse tragen nicht nur dazu bei, das Verständnis für wertebasierte Entscheidungen zu vertiefen, sondern könnten auch die Entwicklung von Strategien und Ansätzen zur Bewältigung impulsiven Entscheidungsverhaltens, insbesondere bei Personen mit Suchtverhalten, vorantreiben.