Ein Ansatz, um statistische Informationen im medizinischen Kontext verständlicher zu vermitteln, ist die visuelle Darstellung von Gesundheitsrisiken. Ein Beispiel für solche Darstellungen sind sogenannte Icon Arrays. Dabei handelt es sich um eine Matrix von häufig 100 oder 1000 Symbolen, die eine potenziell gefährdete Population darstellen. In der Praxis unterscheiden sich Icon Arrays jedoch häufig in ihren Gestaltungsmerkmalen. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss unterschiedlicher Icons und Farben auf die Wahrnehmung medizinischer Risiken zu untersuchen. Insbesondere über die Wirkung von Farben in Icon-Arrays ist bisher wenig bekannt.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung unterschiedlicher Icons (Personensymbole vs. Smiley-Symbole) und Farben (schwarz/weiß vs. rot/gelb) keinen Einfluss auf die Wahrnehmung oder die Erinnerung an eine 10-Jahres-Schätzung des kardiovaskulären Risikos, also des Risikos, einen Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu erleiden, hat. Auch die emotionale Reaktion oder die Absicht, das dargestellte Risiko durch eine Änderung des Gesundheitsverhaltens zu reduzieren, unterschied sich nicht zwischen den untersuchten Darstellungen. Die Teilnehmer bevorzugten jedoch Personensymbole gegenüber Smiley-Symbolen.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die getesteten Icon-Arrays gleichermaßen für die Kommunikation medizinischer Risiken, wie z. B. die Ergebnisse von Risikorechnern für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, geeignet sein könnten. Die Ergebnisse waren konsistent für Personen mit hohem oder niedrigem Zahlenverständnis und für Personen mit oder ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen. Leitlinien für die Gestaltung von visuellen Hilfsmitteln könnten von diesen Erkenntnissen profitieren, da es derzeit keine spezifischen Empfehlungen für die Verwendung von Farben gibt.