Retirements 2020

Retirements 2020

In 2020, the Medical Faculty of the University of Bonn said farewell to the following professors in retirement and expresses sincere appreciation for their excellent work.

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© Saba/UKB

Prof. Dr. Matthias Frentzen

Die Medizinische Fakultät verabschiedet Herrn Prof. Dr. Matthias Frentzen zum 01. September 2020 in den Ruhestand.

Herr Professor Frentzen hat im Rahmen seiner Professur für Parodontologie und Laseranwendungen in der Zahnmedizin und als stellvertretender Studiendekan für Zahnmedizin die Geschicke der Medizinischen Fakultät über 25 Jahre begleitet und mitgeprägt.

Sein Interesse für lebenswissenschaftliche Fragestellungen zeigte Matthias Frentzen bereits sehr früh. Als Schüler untersuchte er die Auswirkung von Kohlenmonoxid auf Lernprozesse und gewann damit bei „Jugend forscht“ im Fachbereich Biologie. Anschließend absolvierte Herr Frentzen sein Studium der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZMK) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit Förderung durch das Begabtenförderungswerk „Cusanuswerk, Bischöfliche Studienförderung“. Im Jahre 1981 erhielt Herr Prof. Frentzen die zahnärztliche Approbation und promovierte im darauffolgenden Jahr mit einer Arbeit zu dem Thema „Immunologische Strukturanalyse der Schmelzdeckschicht menschlicher Zähne“. Seine Dissertation wurde von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ausgezeichnet.

Nach seiner Dienstzeit als Stabsarzt bei der Bundeswehr kehrte Herr Prof. Frentzen 1984 an die Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zurück. Bereits vier Jahre später wurde er mit den Aufgaben als Oberarzt und stellvertretender Klinikleitung betraut. Seit 1987 hatte Herr Prof. Frentzen die Leitung der Arbeitsgruppe „Laser in der Zahnmedizin“ inne und habilitierte sich mit einer Arbeit über „Die Anwendung von Lasern in Zahnhartgeweben. Eine Alternative zu konventionellen Behandlungsmethoden?“ im Jahre 1991. Parallel zu seinen Tätigkeiten an der Alma Mater war er unter anderem als Lecture/Visiting Professor an der renommierten Dental School der University of London tätig. Am 05. September 1994 wurde Herr Prof. Frentzen zum Universitätsprofessor für Parodontologie und Laseranwendungen berufen und leitete fortan neben seiner AG „Laser in der Zahnmedizin“ auch das wissenschaftliche Labor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Bonn.
Neben den Aufgaben in der Krankenversorgung kann Herr Prof. Frentzen auch im Bereich Forschung auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, speziell im Bereich der Laseranwendung in der Zahnmedizin. Seine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit kurzgepulsten Lasersystemen, um minimalinvasiv, nebenwirkungsfrei und schmerzarm Hartgewebe und Knochen bearbeiten zu können. So wurde u.a. im Rahmen von DFG-Projekten und eines BMBF-Verbundprojektes (MiLaDi) die Wirkung von kurzgepulster-Laserstrahlung als Alternative zum „zahnärztlichen Bohrer“ untersucht. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden international publiziert und von renommierten Institutionen ausgezeichnet.
National und international wird Herr Prof. Frentzen für seine Expertise von seinen Kollegen hoch geschätzt und ist in zahlreichen Fachgesellschaften in hoher Funktion tätig. Seit 2003 ist Prof. Frentzen Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Gesellschaft für Laserzahnheilkunde (DGL). Ein Jahr später fungierte er als Generalsekretär und übernahm später die Funktion des Präsidenten der European Division der World Federation for Laser in Dentistry (WFLD), in dessen Vorstand er seit 2006 tätig ist.

Neben seinen Verpflichtungen gegenüber der Medizinischen Fakultät war er als Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands vom CEMBIO (Center of Molecular Biotechnology, Bonn) sowie als Prüfungsausschussvorsitzender von 2007 bis 2019 verantwortlich für den Masterstudiengang Molekulare Biologie und Biotechnologie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Bonn.

Die Medizinische Fakultät vertrat er mehr als 10 Jahre als Senator der Universität Bonn. Als stellvertretender Studiendekan für Zahnmedizin hat Herr Prof. Frentzen die zahnmedizinische Lehre an der Fakultät entscheidend weiterentwickelt. In seine Amtszeit fiel die Vorbereitung auf die neue zahnärztliche Approbationsordnung.
Wir wünschen Herrn Prof. Dr. Matthias Frentzen in seinem Ruhestand weiterhin viel Erfüllung und verbleiben mit tiefstem Dank für seine Verdienste für die Medizinische Fakultät.

Prof. Dr. Andreas Hoeft

Prof. Andreas Hoeft, langjähriger Klinikdirektor am Universitätsklinikum Bonn, tritt in den Ruhestand

Am 31. Juli, trat Prof. Dr. Andreas Hoeft zum letzten Mal seinen Dienst auf dem Venusberg Campus an. Knapp 25 Jahre hat er das Profil der dortigen Klinik für Anästhesiologie und Operative Instensivmedizin entscheidend geprägt. Nach der Umwandlung des UNiversitätsklinikums Bonn in eine Selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts im Jahr 2001 war Prof. Hoeft zusätzlich 15 Jahre als stellvertretender Ärztlicher Direktor Mitglied des damit neu geschaffenen Vorstands.

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© Dräger

„Engagierte, gut ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte sind wichtig für den Patienten und seine Versorgung auf hohem Niveau“, sagt Prof. Hoeft. Sein Ziel als Chef einer Universitätsklinik war daher von Anfang an klar: Exzellenz in Krankenversorgung, Forschung und Lehre. „Mit etwas Stolz darf ich sagen, dass wir das erreicht haben“, sagt Prof. Hoeft. In der Forschung gehört Bonn zu den führenden Anästhesieabteilungen in Deutschland. Mit dem Projekt „Qualität in der Lehre konnte auch in diesem Bereich rasch aufgeholt werden. Die Initiative, das SkillsLab zu gründen – eine zentrale Trainingseinheit zur Vermittlung praktischer Basisfertigkeiten für die spätere klinische Tätigkeit – kam aus der Anästhesiologie. „Es wird auch heute noch ganz wesentlich von engagierten Anästhesisten betrieben. Ich bin allerdings der Meinung, dass die Lehre, die seit über 100 Jahren praktisch unverändert stattfindet, dringend einer grundlegenden Reform bedarf“, konstatiert Prof. Hoeft.

Eine stetig wachsende Klinik mit Qualität

Zu Beginn seiner Schaffenszeit am Universitätsklinikum Bonn im Jahr 1995 versorgte die Anästhesie pro Jahr circa 14.000 Patienten im OP – heute sind es jährlich fast 30.000, die von aktuell einem 230-köpfigen Ärzteteam versorgt werden. Und auch die Intensivmedizin wuchs mit den Aktivitäten der operativen Fächer. Das Engagement von Prof. Hoeft bereits zum Anfang seiner Dienstzeit eine Professur für Intensivmedizin zu etablieren, hat sich als die richtige Strategie erwiesen. Von anfänglich lediglich zehn Intensivbetten sind es derzeit über 80 Intensivbetten in sechs Stationen. Zudem gilt die Intensivmedizin mit einem der führenden ECMO-Zentren in Deutschland als vorbildlich. „So haben wir während der ersten Corona Welle schnell und flexibel reagieren können, selbst als zwischendurch uns der Fund einer Bombe aus dem zweiten Weltkrieg gezwungen hat, die Intensivstationen im Operativen Zentrum komplett zu evakuieren und in den OP zu verlagern“, sagt Prof. Hoeft. „Man darf sich aber nicht ausruhen, es gibt immer noch etwas zu verbessern, zurzeit vor allem die weitere Digitalisierung der Abläufe.“

„Elfmeter" für eine spezielle Professur für Kinderanästhesiologie

Als seinen letzten Coup sieht er die Einrichtung der Professur für Kinderanästhesiologie – eine zwar international bereits anerkannte Subspezialität in der Anästhesie, aber nicht in Deutschland: „Mit dem Bau des Eltern-Kind-Zentrums, kurz ELKI, konnten wir das Konzept umsetzen, da es dort nicht nur geburtshilfliche OP Säle gibt, sondern auch OP Säle für die Kinderchirurgie. Damit war praktisch der ‘Elfmeter’ gegeben, eine spezielle Professur für Kinderanästhesiologie einzurichten. Ich bin ausgesprochen glücklich darüber, dass wir Herrn Prof. Ehrenfried Schindler hierfür gewinnen konnten, ein international anerkannte Experte auf diesem Gebiet.“

Die Baukräne stehen nicht still

In der Rolle als stellvertretender Ärztlicher Direktor hatte Prof. Hoeft von 2001 bis 2016 vielfältige Zuständigkeiten. Eins der wichtigsten Projekte war die Entwicklung des Bau-Masterplans, der bereits mit den Neubauten für das Neurozentrum und die Kinderklinik sowie aktuell für das Herzzentrum umgesetzt wurde. Zudem hat er am Sanierungsprogramm mitgewirkt, auf dessen Basis das Universitätsklinikum Bonn als eines der wenigen Uniklinika in Deutschland wieder schwarze Zahlen schreibt. „Das faszinierende war die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen, was einen ganzen neuen ‘Spirit’ an unser Klinikum brachte.“

Bei schlechten Wetter Vorträge anstelle von Skifahren

Prof. Hoeft war die kollegiale Zusammenarbeit immer wichtig. So hat er über 20 Jahre ein verlängertes Wochenende zum Skilaufen in Zürs für leitende Ärzte am Universitätsklinikum Bonn organisiert: „Diese informellen Treffen haben meines Erachtens nach Kollegialität und vielleicht sogar Freundschaft unter den Kollegen sehr befördert. Die besondere freundschaftlich kollegiale Atmosphäre an unserer Fakultät bringt Lebensqualität in den Alltag, und am Ende nutzt es der Kooperation in der Forschung und vor allem auch im klinischen Alltag dem Patienten.“

Seinen Ausgleich zu Tagen angefüllt mit Gesprächen und E-Mails fand Prof Hoeft in Sport und Kultur. „Ich laufe relativ regelmäßig und gönne mir mindestens einmal pro Woche einen Personaltrainer, so eine Art moderner Folterknecht. Kultur heißt für mich Musik, sowohl klassische Konzerte, als auch Jazz“, sagt der scheidende Klinikchef, der jetzt gerne das Amt an seinen Nachfolger übergibt: „Die Fakultät hat mit Herrn Prof. Mark Coburn eine nicht nur fachlich, sondern auch menschlich hervorragende Kapazität berufen. Es ist sehr beruhigend seine ‘berufliche Familie’ in guten Händen zu wissen.“

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© privat

Prof. Dr. med. Ulrich Spengler

Die Medizinische Fakultät verabschiedet Herrn Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Spengler zum 01.02.2020 in den Ruhestand.

 Herr Spengler folgte 1992 von München aus dem Ruf auf die C3-Professur für Innere Medizin Hepatologie an die Medizinische Fakultät Bonn. Gleichzeitig übernahm er am Universitätsklinikum Bonn auch die klinische Tätigkeit als Oberarzt an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I für Allgemeinen und Inneren Medizin. Später fungierte er zudem als stellvertretender Klinikdirektor.

Ulrich Spengler absolvierte 1981 sein Studium der Physik und Humanmedizin in München und Oxford. Direkt im Anschluss nahm er eine Stelle als Hochschulassistent am Klinikum Großhadern der Ludwigs-Maximilian-Universität München an und begann dort und im Institut für Immunologie der Ludwigs-Maximilian-Universität München seine wissenschaftlich-klinische Ausbildung. Schon bald setzte er seinen fachlichen Schwerpunkt auf die Hepatologie, dem Studium der Leber und seiner Erkrankungen mit einem besonderen Interesse an den durch das Immunsystem vermittelten Erkrankungen. Hier sammelte er während seiner wissenschaftlichen Karriere zahlreiche Erkenntnisse über die Bedeutung des Immunsystems für die Leber insbesondere bei HIV- und Hepatitis-Infektionen oder immunsuppressiver Therapie zum Beispiel bei Organtransplantationspatienten. Für diese Leistungen wurde Herr Spengler mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten HIV-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.

Im Zuge seines Wechsels nach Bonn übernahm Herr Spengler aus diesem Grund auch die klinische und wissenschaftliche Leitung des Fachbereiches Hepatologie und klinische Infektiologie. Hier konnte er erfolgreich seine Expertise in die Behandlung der Patienten sowie in die Weiterentwicklung von Therapieoptionen für virale Lebererkrankungen einbringen.

Wir sind Herrn Spengler zutiefst dankbar für seine Leistungen für die Universitätsmedizin Bonn und wünschen ihm in seinem wohlverdienten Ruhestand weiterhin viel Glück und Gesundheit.

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