Universität Bonn

Medizinische Fakultät

Wie das Gehirn die Zahl Null verarbeitet

Trotz ihrer Bedeutung für die Mathematik war die neuronale Grundlage der Zahl Null im menschlichen Gehirn bisher unbekannt. Nun haben Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB), der Universität Bonn und der Universität Tübingen festgestellt, dass einzelne Nervenzellen im medialen Schläfenlappen die Null als einen Zahlenwert und nicht als separate Kategorie „Nichts“ erkennen. Die Ergebnisse sind jetzt in der Zeitschrift „Current Biology“ erschienen.

Doppelter Schalter auf „AN“ verstärkt Enzym-Aktivität

Etwa jeder vierte Todesfall in Deutschland ist im letzten Jahr auf Krebskrankheiten zurückzuführen. Bei der Suche nach neuen Therapieansätzen ist eine Klasse von Enzymen, die Zyklin-abhängigen Kinasen, in den Blickpunkt gerückt. Erste Wirkstoffe gegen zwei Mitglieder dieser Enzymfamilie werden bereits seit 2017 als Medikament eingesetzt. Doch auch andere Vertreter der Gruppe sind aussichtsreiche Kandidaten für eine medikamentöse Therapie wie das Enzym namens Cdk7 – ein Hoffnungsträger im Kampf gegen Brustkrebs. Die Bonner Wissenschaftler Prof. Matthias Geyer, Direktor des Instituts für Strukturbiologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) sowie Mitglied im Exzellenzcluster ImmunoSensation2 und im Transdisziplinären Forschungsbereich „Life & Health“ der Universität Bonn, und sein Mitarbeiter Dr. Robert Düster sind Experten für Zyklin-abhängige Kinasen. Sie berichten jetzt über neue Forschungserkenntnisse, die am UKB, der Universität Bonn und der Mount Sinai School of Medicine in New York entstanden sind und kürzlich in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht wurden.

„Parodontitis ist eine Volkskrankheit“

Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DG PARO) feiert ihr 100-jähriges Bestehen vom 19. bis 21. September 2024 mit einer Jahrestagung in Bonn. International renommierte Expertinnen und Experten kommen dort zusammen, um die Schnittstellen der Parodontologie mit Medizin und Zahnmedizin zu diskutieren. Im Kurzinterview wirft  Kongresspräsident Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen, Professor für Zahnerhaltung und Parodontologie an der Universität Bonn und Direktor der Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde am Universitätsklinikum Bonn (UKB), einen Blick auf vergangene und heutige Herausforderungen.

Start des BMBF-Forschungsverbundes EDI-4-ALL

Die Akute Lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter und stellt eine erhebliche gesundheitliche Bedrohung dar. Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) und die Universität Bonn sind an dem Forschungsverbundprojekt EDI-4-ALL (Early detection and interception for acute lymphoblastic leukemia) beteiligt, das nun unter Leitung des Universitätsklinikums Düsseldorf gestartet ist. Ziel ist die Entwicklung einer neuen analytischen Methode zur Früherkennung einer genetischen Prädisposition für die akute lymphatische Leukämie (ALL) bei Neugeborenen. Diese genetische Anlage ist mit einem Faktor von 100 zu 1 deutlich häufiger als die tatsächliche Erkrankung. Die zu entwickelnde Analyse soll Erkenntnisse ermitteln, welche Faktoren eine tatsächliche Erkrankung auslösen oder begünstigen können.

Künstliche Intelligenz untersucht lichtempfindliche Zellen bei genetisch bedingten Netzhauterkrankungen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem Forschungsprojekt „Selektive Quantifizierung von Photorezeptoren bei Netzhautdystrophien mittels optischer Kohärenztomographie und künstlicher Intelligenz“ 213.000 Euro bewilligt. Das innovative Projekt wurde von Dr. Leon von der Emde, Assistenzarzt an der Augenklinik am Universitätsklinikums Bonn (UKB), initiiert und zielt darauf ab, die Verteilung und Dichte von lichtempfindlichen Zellen, also, Stäbchen und Zapfen, auch Photorezeptoren genannt, in der Netzhaut mittels hochauflösender optischer Kohärenztomographie (OCT) und künstlicher Intelligenz (KI) zu erforschen. Die Ergebnisse dieses Projekts könnten zu einem besseren Verständnis von genetisch bedingten Netzhauterkankungen, den sog. Netzhautdegenerationen, und der Entwicklung neuer, zielgerichteter Behandlungsstrategien beitragen.

Nach dem Schlucken kommt das Hochgefühl

Forscher der Universitäten Bonn und Cambridge haben einen wichtigen Regelkreis für den Essvorgang identifiziert. Demnach verfügen Fliegenlarven in ihrer Speiseröhre über spezielle Sensoren. Diese schlagen an, sobald die Tiere etwas verschluckt haben. Wenn es sich dabei um Nahrung handelte, führt das im Gehirn zur Ausschüttung von Serotonin. Der oft auch als „Glückshormon“ bezeichnete Botenstoff sorgt dann dafür, dass die Larve den Essvorgang fortsetzt. Die Wissenschaftler vermuten, dass ein ganz ähnlicher Schaltkreis auch beim Menschen existiert. Die Ergebnisse sind nun in der Zeitschrift Current Biology erschienen.

Cumming Global Centre und Uni Bonn kooperieren

Pandemien soll künftig mit einem einzigartigen Programm der Kampf angesagt werden: Ein Milliardär und Forschende der Universitäten Melbourne und Bonn sowie des Universitätsklinikums Bonn verbünden sich, um neue Therapeutika zu entwickeln und die natürliche Immunreaktion zu stärken. Das Cumming Global Centre und die Universität Bonn haben heute das Bonn-Cumming Host-Directed Pandemic Therapeutics Research Program bekannt gegeben. Zunächst sollen rund sechs Millionen Euro Förderung fließen, perspektivisch könnten es bis zu 40 Millionen Euro werden. Ein Großteil kommt von dem philantropischen Milliardär Geoff Cumming.

Konzeptneurone sind Bausteine der Erinnerung

Spezialisierte Nervenzellen im Schläfenlappen reagieren hochselektiv auf Bilder und Namen einer einzelnen Person oder konkreter Objekte. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn lieferten jetzt erstmals den direkten Beweis, dass die sogenannten Konzeptneurone tatsächlich die Bausteine unseres Gedächtnisses für Erlebnisse und Erfahrungen darstellen. Ihre Ergebnisse sind nun im renommierten Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlicht.

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