Chemokine sind Signalproteine, mit denen Immunzellen ihren Kampf gegen Krankheitserreger und Tumore organisieren. Um dieses komplexe Netzwerk zu verstehen, wurden verschiedene Techniken entwickelt, die Chemokin-produzierende Zellen identifizieren. Jedoch konnte man bisher nicht ermitteln, welche Zellen auf die Chemokine reagieren. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn haben eine neue Klasse von genetisch veränderten Mäusen entwickelt, die eine gleichzeitige Identifizierung von Chemokinproduzenten und -sensoren ermöglicht. Am Beispiel des Chemokins Ccl3 fanden sie heraus, dass dessen Funktion bei der Immunabwehr von Viren anders ist als bisher angenommen. Ihre Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „Journal of Experimental Medicine“ erschienen.
Uveitis ist eine seltene entzündliche Augenerkrankung. Vor allem die posteriore und die Panuveitis sind mit einer schlechten Prognose und einem langwierigen Krankheitsverlauf assoziiert. Die Diagnose und das Monitoring können für das ärztliche Fachpersonal herausfordernd sein. Die Fundusautofluoreszenz (FAF) ist ein schnelles und nicht-invasives bildgebendes Verfahren, das hierbei unterstützt. Forschende des Universitätsklinikums Bonn und der Universität Bonn haben nun gemeinsam mit Fachleuten aus Berlin, Münster und Mannheim eine Übersichtsarbeit dazu verfasst, wie die FAF die Diagnosestellung und das Monitoring von posteriorer Uveitis und Panuveitis erleichtern kann. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachmagazin „Biomolecules“ erschienen.
Heute ist der Internationale Tag des Versuchstiers, um an die in der Forschung verwendeten Modelltiere zu denken und ihren jahrzehntelangen Beitrag zum medizinischen Fortschritt zu würdigen. Dieses Jahr wird dabei Krallenfröschen besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Grenzwertig große kardiale Strukturen stellen eine hohe Belastung für jeden Kreislauf dar. Dennoch werden wir immer versuchen, soweit sinnvoll, eine biventrikuläre Zirkulation zu etablieren, auch wenn am Anfang erhebliche Hindernisse zu überwinden sind.
Das Lysosom ist Teil der menschlichen Zellen und wird mit einer Vielzahl von Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter auch Krebs. Von Lysosomen stammende Proteine haben hohes Potential, um als sogenannte Biomarker Krankheiten im menschlichen Körper anzuzeigen. Ein Forschungsteam um Dr. Dominic Winter (Institut für Biochemie und Molekularbiologie und Universitätsklinikum Bonn) hat eine innovative Methode entwickelt, um lysosomale Proteine zu analysieren und so potentielle neue Biomarker zu entdecken. Mit dieser Methode könnten Krankheiten in Zukunft besser diagnostiziert werden. Das Projekt wird nun mit einem Prototypisierungsgrant gefördert, um die Methode weiter zur Marktreife zu entwickeln. Die Grants mit einer Fördersumme von bis zu 50.000 € werden regelmäßig vom Transfer Center enaCom vergeben. Aktuell können Bewerbungen für eine Prototypenentwicklung in 2024 zum 31.05.2024 eingereicht werden.
Der Progress-Test bietet Studierenden der Humanmedizin eine zusätzliche Standortbestimmung während des Studiums. Wer jährlich teilnimmt, erhält zudem einen Überblick über den eigenen Wissenszuwachs. Auch die Fakultäten profitieren von einer regen Teilnahme.
Während die operative Versorgung von Grauem Star, fachsprachlich Katarakt, in Ländern mit hohem Einkommen gewährleistet ist, sind die OP-Ergebnisse im Globalen Süden oft unzureichend. Durch Videoaufzeichnung können mögliche Operations-Fehler analysiert, das Training verbessert und die OP-Ergebnisse nachweislich optimiert werden. Dies ist bislang aber sehr aufwendig. Es gibt nun vielversprechende Ansätze, die OP-Videoauswertung mittels Künstlicher Intelligenz (KI) zu automatisieren. Es wurden bisher jedoch keine Deep Learning Algorithmen zur Video-Analyse der in Ländern des Globalen Südens gängigen OP-Methode entwickelt. Forschende des Universitätsklinikums Bonn, der Universität Bonn, der Sankara Eye Foundation Indien und von Microsoft Research India wollen dies ändern und einen entsprechenden Algorithmus entwickeln. Ziel ist es, hierdurch langfristig die OP-Ergebnisse bei Grauem Star im Globalen Süden zu verbessern. Als ersten wichtigen Schritt haben sie eine Übersicht zu bisherigen KI-Ansätzen zur Analyse von Grauen Star OPs erstellt. Die Ergebnisse sind nun in Translational Vision Science and Technology (TVST) erschienen.
Die transdisziplinär angelegte Forschungsarbeit der Junior-Professoren Dr. Kathrin Leppek und Dr. Maximilian Billmann wurde jetzt für ein vorbildliches Kollaborationsprojekt der beiden Arbeitsbereiche ausgezeichnet.