Forschende der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) haben zwischen den Dimensionen von Netzhautstrukturen und denen des Gehirns einen engen Zusammenhang festgestellt. Sie berichten darüber in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“. Ihre Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Untersuchungen der Netzhaut des Auges helfen könnten, einen Schwund der Hirnsubstanz – auch „Hirnatrophie“ genannt – zu erfassen. Die Befunde beruhen auf Daten der sogenannten Rheinland Studie.
Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie und das Universitätsklinikum Bonn konnten erstmals einen Stressfaktor im Gehirn direkt mit dem zelleigenen Recyclingprogramm und Fettleibigkeit in Verbindung bringen. Dies könnte einen vollkommen neuen Ansatz zur Behandlung Stress-induzierter Stoffwechselerkrankungen ermöglichen.
SARS-CoV-2-Viren können sich soweit tarnen, dass sie nicht vom Immunsystem erkannt werden. Der antivirale Immunrezeptor RIG-I lässt sich aber stimulieren, wodurch der Schutz vor tödlichen SARS-CoV-2-Infektionen verbessert wird. Das haben Forschende um Prof. Dr. Gunther Hartmann vom Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn in Zusammenarbeit mit weiteren Mitgliedern des Exzellenzclusters ImmunoSensation2 der Universität Bonn an Mäusen gezeigt. Auch die Häufigkeit schwerer Krankheitsverläufe wird deutlich verringert. Die Studie wurde vorab online im Journal „Molecular Therapy - Nucleic Acids“ veröffentlicht und liegt nun in der finalen Fassung vor.
Stress scheint sich negativ auf das Erlernen von Bewegungen auszuwirken - zumindest bei Mäusen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Universität Bonn. Demnach verlieren die Neurone von Nagern nach Stress einen Teil ihrer Kontakte zu anderen Nervenzellen. Die Tiere entwickelten zudem motorische Defizite. Die Ergebnisse lassen sich vielleicht für eine frühzeitigere Diagnostik und verbesserte Therapie stressbedingter Erkrankungen wie der Depression nutzen. Sie dokumentieren zudem, dass Stress im Gehirn Spuren hinterlässt - möglicherweise auch dauerhafte. Die Studie ist in der Zeitschrift Translational Psychiatry erschienen.
Die künstliche Intelligenz (KI) nimmt in der medizinischen Forschung, Diagnostik und Therapie bereits einen sehr hohen Stellenwert ein. Das Streben nach einer individualisierten, zielgerichteten und damit möglichst schonenden Therapie erfordert eine schnelle und präzise Auswertung großer Datenmengen. Die Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) befasst sich intensiv mit dem Einsatz von Methoden der künstlichen Intelligenz. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Attenberger, Direktorin der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, findet im April die 10. Nachwuchsakademie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn zum Thema künstliche Intelligenz in der Radiologie statt.
Rayk Behrendt übernahm zum 1. März 2022 die W2 Professur für Nukleinsäure Immunität mit Tenure Track. Die Professur ist an das Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie der Medizinischen Fakultät Bonn assoziiert.
Die Universität Bonn verurteilt den Einmarsch der russischen Truppen und solidarisiert sich mit den Menschen in der Ukraine. Im Schulterschluss mit den deutschen Wissenschaftseinrichtungen lässt sie bis auf Weiteres alle Kooperationen mit russischen Partnereinrichtungen ruhen.
Menschen mit Multipler Sklerose klagen nach dem Konsum von Milchprodukten oft über stärkere Krankheitssymptome. Forschende der Universitäten Bonn und Erlangen-Nürnberg haben nun einen möglichen Grund dafür gefunden. Demnach kann ein Protein der Kuhmilch Entzündungen auslösen, die sich gegen die „Isolierschicht“ um die Nervenzellen richten. Die Studie konnte diesen Zusammenhang in Mäusen nachweisen, fand aber auch Hinweise auf einen ähnlichen Mechanismus in Menschen. Bestimmte Gruppen von Betroffenen sollten daher Milchprodukte meiden, empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Studie ist nun in der Zeitschrift PNAS erschienen.