Herzkranke Kinder sind besondere Patienten, die eine aufwendige und höchst anspruchsvolle medizinische sowie pflegerische Betreuung benötigen. Daher verfügt das UKB über die eigene Kinderherz-Intensivstation KHITS, wo Ärztinnen und Ärzte sowie speziell geschulte Pflegekräfte interdisziplinär arbeiten. Um den Pflegeauszubildenden, Medizinstudierenden und neuen Mitarbeitenden den Einstieg in die Kinderherzintensivmedizin zu erleichtern, startet heute auf der KHITS das Pilotprojekt kinderherzen-IPSTA. Fünf Wochen lang werden die neuen Mitarbeitenden beider Berufsgruppen unter der Anleitung von erfahrenen Pflegefachkräften und Fachärztinnen und -ärzten Kinder nach Herzoperationen betreuen. Erstmalig werden in diesem Projekt auch Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegekräfte in der Einarbeitung teilnehmen.
„In der kinderherzen-IPSTA begeistern und trainieren wir das Personal der Zukunft für die Kinderherz Intensivmedizin“, fasst Prof. Johannes Breuer das Ziel des Projektes zusammen. Sein Kollege Prof. Boulos Asfour betont: „Im engen Schulterschluss lernen Medizinstudierende, Pflegeauszubildende sowie neue Mitarbeitende einander besser kennen, wertschätzend miteinander zu kommunizieren und letztlich optimal sowie schnell zu handeln, was in der Kinderherzintensivmedizin oft gefragt ist.“
Weil das Projekt beispiellos ist, musste ein völlig neues Sicherheitskonzept entworfen werden. Das beinhaltet spezifische Auswahlkriterien der Patienten, die an der IPSTA teilnehmen und sensible Abbruchkriterien. Der Projektablauf sieht vor, dass die Teilnehmenden in der ersten Woche Einweisungen, Schulungen, Trainings und Fortbildungen bekommen. In den nächsten vier Wochen beginnt die Praxisphase auf der KHITS im wöchentlichen Wechsel von Früh- und Spätdienst. Der Abschlusstag am 4. Mai 2023 rundet das Projekt ab.
„Wir am UKB freuen uns, dass wir als erstes Universitätsklinikum die interprofessionelle Ausbildungsstation in der Kinderherzintensivstation umsetzen konnten. Durch das neue Ausbildungskonzept wird neben dem fachlichen Training vor allem auch der Austausch zwischen den Berufsgruppen gefördert, und diese Teambildung ist auch ein Rezept gegen den allgemeinen Fachkräftemangel. Denn durch besondere Teamerfahrungen von Anfang an wird auch der Standort besonders attraktiv”, so Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB.