Noch bis Ende nächster Woche ist eine Delegation der Mae Fah Luang University (MFU) aus Chiang Rai, der Prince of Songkla University (PSU) aus Hat Yai und der Walailak University (WU) aus Nakhon Si Thammarat zu wissenschaftlichen Konsultationen und einem besseren gegenseitigen Kennenlernen zu Besuch in Bonn. Der Austausch wird maßgeblich durch den Bonn Global Cooperation Fund der Universität Bonn unterstützt. „Ich bin sehr beeindruckt, wie sich die Zusammenarbeit mit den thailändischen Partneruniversitäten und Gastwissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern dank des Engagements aller Beteiligten weiterentwickelt hat. Ich wünsche uns allen, dass die geplanten Projekte erfolgreich realisiert werden und wir gemeinsam mit Thailand eine nachhaltige und exzellente Forschungskooperation im Rahmen unserer Transdisziplinären Forschungsgebiete „Life and Health“ und „Sustainable Futures“ aufbauen können“, sagt Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät und Vorstandsmitglied des UKB.
Während des jetzigen Besuchs sollen entsprechende Projekte initiiert und weiterentwickelt werden. Darüber hinaus streben die MFU und PSU eine Kooperation mit der Pflegedirektion des UKB bei der Rekrutierung und Weiterqualifizierung graduierter thailändischer Pflegekräfte für deren zukünftige Tätigkeit am UKB an. „Wir wissen, dass Thailand einen hohen Standard im Krankenhauswesen und in der Ausbildung von Pflegefachkräften hat und freuen uns, in naher Zukunft gut ausgebildete und hoch motivierte thailändische Pflegefachkräfte bei uns am UKB beschäftigen zu können“, so Alexander Pröbstl, Pflegedirektor des UKB.
Erste Kooperationsvorhaben wurden sowohl in Thailand als auch in Bonn durch die Initiatorinnen der Zusammenarbeit, PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich und Prof. Rawiwan Charoensub, wurden sowohl in Thailand als auch in Bonn bereits interdisziplinär initiiert: Dazu gehören u.a. die translationale Phytomedizin und Phytopharmakologie (Nutzung von Naturstoffen für die Herstellung von Medikamenten oder Therapeutika); neue Verfahren zur Trocknung und Extraktion von Medizinalpflanzen zur besseren Nutzbarkeit in der Medizin, Pharmakologie, Nahrungsergänzung und Kosmetik; Untersuchungen zur Reduzierung der Aufnahme von Schwermetallen im Boden durch Medizinalpflanzen und die Weiterentwicklung der Stammzellen- und CAR-T-Zelltherapie. „Ich bin stolz darauf, dass wir als Medizinische Klinik III doppelt initiativ in dieser Zusammenarbeit sein können: PD Dr. Ulrich-Merzenich hat seitens der AG Synergieforschung diese zukunftsweisende Kooperation auf den Weg gebracht und Dr. Tobias Holderried und das von ihm geleitete Zentrum für Stammzelltransplantation und Zelltherapie erhält durch die Kooperation mit der PSU eine Möglichkeit des Austauschs auf einem fortgeschrittenen und international exzellenten Niveau zum beiderseitigen Nutzen von Patientinnen und Patienten bei uns und in Thailand“, so Prof. Peter Brossart, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III (Innere Medizin, mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, und Rheumatologie) des UKB.
Die Kooperationspartner aus Bonn und Thailand wollen außerdem in den kommenden Jahren gemeinsam ein transdisziplinäres Forschungs- und Innovationscluster „Nachhaltige und translationale Phytomedizin“ aufbauen, das die wesentlichen Aspekte und Forschungsbereiche der modernen Nutzung von Medizinalpflanzen sowie die Anwendung daraus herstellbarer Naturstoffe „vom Feld zum Labor zum Menschen“ abdeckt. „Diese multilaterale Kooperation mit den thailändischen Universitäten zeugt nicht nur von der globalen Ausrichtung der medizinischen Forschung in Bonn, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zu einem strategischen Ziel der Universität: Der internationalen Vernetzung unserer Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRAs)“, so Prof. Birgit Ulrike Münch, Prorektorin Internationales.
Auf dem UKB-Campus besuchte die Delegation heute das Medizinische Dekanat, die Medizinische Klinik III, das Eltern-Kind-Zentrum, die Forschungsgebäude Biomedizinisches Zentrum II und Life & Brain, sowie das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und konnte sich von innovativen Projekten in Forschung, Lehre und Krankenversorgung überzeugen. „Wir danken der Universität und dem Universitätsklinikum Bonn sowie dem Bonn Global Cooperation Fund herzlich für die Möglichkeit, mit unserer Delegation in Bonn zu sein, um unsere Zusammenarbeit zu vertiefen. Wir freuen uns im Rahmen unseres interuniversitären und interdisziplinären „Reinventing University Project“ darauf, unsere Potenziale aufzuzeigen und in transdisziplinären Projekten in gemeinsame zukunftsweisende und exzellente Forschung einzubringen sowie uns auch auf der menschlichen und kulturellen Ebene besser kennen zu lernen“, so Präsidentin Prof. Matchima Naradisorn und Vizepräsidentin Internationales Prof. Sujitra Wongkasemjit der Mae Fah Luang University.