In den vergangenen Jahren gab es in der Arzneimittelforschung viele Fortschritte, zum Beispiel haben sich die Wirkstoff-Zielstrukturen, die Arten von Wirkstoff-Molekülen und auch die Methoden der Medizinischen Chemie stark verändert. Diese Fortschritte tragen dazu bei, die Entwicklung potenzieller Wirkstoffe zu beschleunigen und die Entwicklung von Arzneistoffen für bestimmte Krankheiten überhaupt erst zu ermöglichen. Im Graduiertenkolleg „Werkzeuge und Wirkstoffe der Zukunft – Innovative Methoden und neue Modalitäten in der Medizinischen Chemie“ soll daher eine junge Generation von Medizinischen Chemikerinnen und Chemikern ausgebildet werden, um sie auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Zu den neuen Wirkstofftypen zählen unter anderem sogenannte PROTACs, die zum Abbau von schädlichen Proteinen führen sollen, macrocyclische Wirkstoffe, Biopolymere sowie Wirkstoff-Konjugate.
„Die Universität Bonn, mit dem Pharma-Zentrum Bonn und ihrer Umgebung, einschließlich ausgewählter Industriepartner, bietet ein ideales Umfeld für die Forschung im Bereich der Medizinischen Chemie und für die translationale Arzneimittelentwicklung“, sagt Prof. Dr. Christa E. Müller vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn, Sprecherin des Graduiertenkollegs.
An dem Graduiertenkolleg sind führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf verschiedenen Instituten und zwei Fakultäten (Mathematisch-Naturwissenschaftliche und Medizinische Fakultät) der Universität Bonn beteiligt. Darüber hinaus ist das Graduiertenkolleg inhaltlich und personell in den Transdisziplinären Forschungsbereich „Leben und Gesundheit“ der Universität Bonn eingebettet.
Die wissenschaftliche Breite der Forschenden und ihre Vernetzungen führen zu Synergien bei der Bearbeitung eines breiten Spektrums an neuen Modalitäten. „Das Graduiertenkolleg wird eine enge Zusammenarbeit ermöglichen, um die daraus resultierenden wissenschaftlichen Fragen gemeinsam anzugehen“, sagt Prof. Dr. Finn Hansen vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn, Stellvertretender Sprecher des Graduiertenkollegs.
Darüber hinaus planen die Forschenden, eng mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten – mit den Universitäten Kopenhagen (Dänemark), Dundee (Schottland) und Tohoku (Japan) ist ein Austauschprogramm vereinbart.
Die Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Aktuell fördert die DFG insgesamt 220 GRK.