Universität Bonn

Medizinische Fakultät

18. Dezember 2024

Neue Perspektiven im Praktischen Jahr am Universitätsklinikum Bonn Neue Perspektiven im Praktischen Jahr am Universitätsklinikum Bonn

PJ-Wahlfach Perinatologie eingeführt

Medizinstudierende der Universität Bonn erhalten ab sofort die Möglichkeit, sich im Praktischen Jahr (PJ) im hochspezialisierten Bereich der Perinatologie weiterzubilden. Das neu eingeführte Wahlfach vereint theoretische und praktische Einblicke in die Geburtshilfe, pränatale Medizin und Neonatologie. Die 16-wöchige Ausbildung bietet den Studierenden eine intensive und interdisziplinäre Erfahrung, indem sie acht Wochen in der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin und acht Wochen in der Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin am Universitätskliniken Bonn (UKB) verbringen.

PJlerin Selina Hölzel und Lehrkoordinator der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin PD Dr. Florian Recker am Ultraschalgerät.
PJlerin Selina Hölzel und Lehrkoordinator der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin PD Dr. Florian Recker am Ultraschalgerät. © Universitätsklinikum Bonn / D. Siverina
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Die Perinatologie beschäftigt sich mit der umfassenden Betreuung von Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern sowie der Behandlung von Neugeborenen, insbesondere von Früh- und Risikogeburten. Dieses Fachgebiet spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohl von Mutter und Kind. „Mit dem neuen Wahlfach möchten wir den angehenden Ärztinnen und Ärzten die Chance geben, in einem der anspruchsvollsten und wichtigsten Bereiche der Medizin praxisnahe Erfahrungen zu sammeln“, erklärt Prof. Brigitte Strizek, Direktorin der Klinik für Geburtshilfe am UKB.

Vielfältige Aufgaben und interdisziplinäres Arbeiten
Die ersten acht Wochen des Wahlfaches absolvieren die Studierenden in der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin. Hier lernen sie, wie komplexe Schwangerschaftsverläufe diagnostiziert und betreut werden. Zu den Schwerpunkten gehören pränatale Ultraschalluntersuchungen, die Betreuung von Risikoschwangerschaften und die Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen wie der Kardiologie oder der Genetik. Studierende werden aktiv in die Betreuung von Patientinnen eingebunden und erhalten Einblicke in die Entscheidungsfindung bei komplexen Geburten.

In den darauffolgenden acht Wochen wechseln die Studierenden in die Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, wo sie den Fokus auf die Versorgung von Neugeborenen legen. „Hier steht die Behandlung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen im Vordergrund. Studierende erlernen wichtige Grundlagen der neonatologischen Intensivmedizin und der Kommunikation mit Eltern in emotional belastenden Situationen“, betont Prof. Andreas Müller, Direktor der Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin am UKB.

Innovatives Ausbildungsformat mit Zukunftsperspektive
Das Wahlfach Perinatologie reflektiert den steigenden Bedarf an spezialisierter Ausbildung in diesem medizinischen Bereich. Mit einem Mix aus praktischen Einsätzen, theoretischen Seminaren und interdisziplinärem Austausch erhalten die PJ-Studierenden eine fundierte Basis für ihre weitere Laufbahn. Die enge Kooperation zwischen den Fachbereichen Geburtshilfe und Neonatologie ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der Versorgung von Mutter und Kind.

„Dieses Wahlfach bietet nicht nur tiefgreifendes Wissen und Fertigkeiten, sondern inspiriert die Studierenden dazu, sich langfristig in der Perinatologie zu engagieren“, so Lehrkoordinator der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin PD Dr. Florian Recker, MME. 
„Außerdem profitieren die PJler*innen vor allem von der fachlichen Diversität der Perinatologie und der Möglichkeit, frühzeitig bereichsübergreifend und eigenverantwortlich arbeiten zu können“, fügt Lehrkoordinatorin der Kinderklinik Lara Soyubey hinzu.
Mit der neuen Struktur will die Universitätsklinik nicht nur einen Beitrag zur Qualität der medizinischen Ausbildung leisten, sondern auch dem Fachkräftemangel in der Perinatologie entgegenwirken.

Pressekontakt:
Daria Siverina
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-14416
E-Mail: daria.siverina@ukbonn.de

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