Advanced Clinician Scientists (ACS) sind Ärztinnen und Ärzte mit viel Erfahrung sowohl in der wissenschaftlichen Arbeit als auch der Behandlung von Patientinnen und Patienten. Sie bilden die Brücke zwischen Forschungslabor und Patientenbett, indem sie medizinischen Verbesserungsbedarf in Forschungsprojekte einbringen und gleichzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse in die Patientenversorgung übertragen. Für die Zukunft der Hochschulmedizin sind sie von großer Bedeutung, daher fördert das BMBF entsprechende Ausbildungsprogramme an den Universitätskliniken in Bonn, Dresden, Duisburg-Essen, Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg und Würzburg.
Forschung und Patientenversorgung in Einklang bringen
Forschung und Patientenversorgung sind im Klinikalltag oft schwer zu vereinbaren, es fehlt schlicht die Zeit. „Die vom BMBF geförderten ACS-Programme unterstützen wissenschaftlich aktive Mediziner nach der Weiterbildung zur Fachärztin bzw. Facharzt und eröffnen ihnen Karriereperspektiven, bei denen sie ihre ärztliche Kompetenz und spezialisierte Patientenversorgung mit ihrer Forschungsaktivität verbinden können“, sagt die Sprecherin des Würzburger ACS-Programms „INTERACT“ Prof. Stefanie Hahner.
Mehr Sichtbarkeit und Strukturen für Advanced Clinician Scientists
Die Vernetzung untereinander und eine größere Sichtbarkeit ihrer wichtigen Rolle in der Universitätsmedizin: Diese Ziele haben nun 30 „Advanced Clinician Scientists“ (ACS) der acht BMBF-geförderten Programme aus ganz Deutschland Anfang Mai in einem zweitägigen Meeting in Würzburg formuliert: In standortübergreifenden Arbeitsgruppen stärken sie von nun an den Austausch untereinander, etablieren tragfähige Strukturen auch für kommende Generationen von Advanced Clinician Scientists und entwickeln zielgerichtete Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.
Advanced Clinician Scientist Programm Bonn
Derzeit werden am Universitätsklinikum Bonn (UKB) acht Ärztinnen und Ärzte im Rahmen des Programms gefördert. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten der ersten Ausschreibungsrunde, die sich um den Themenbereich „Inflammation und Immunpathogenese“ dreht, traten ihre Förderung im Frühjahr 2023 an. Das Thema der zweiten Ausschreibungsrunde lautete „Degeneration und Regeneration“. Die Förderung hierzu startete für die vier Ärztinnen und Ärzte der zweiten Gruppe am Standort Bonn im diesjährigen Frühjahr. Die dritte Ausschreibungsrunde mit dem Thema „Health effects of genetic and environmental factors“ ist noch bis zum 15. August 2024 geöffnet. Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.