PD Dr. Florian Reckers besonderer Verdienst liegt in der Förderung der interdisziplinären und interprofessionellen Lehre. So hat er als Facharzt in der Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin am UKB eine Interprofessionelle Ausbildungsstation (IPSTA) gegründet. Auf dieser Station werden Wöchnerinnen von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Professionen während ihrer praktischen Ausbildung betreut. Studierende der Medizin und weitere Berufsgruppen wie etwa Hebammen, Pflegekräfte, Psychologinnen und Psychologen arbeiten Hand in Hand im Dienste des Patientenwohls.
„Die Bedeutung interprofessioneller Teamarbeit für eine bestmögliche und ganzheitliche Patientenbehandlung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, so Martina Kadmon, Vize-Präsidentin des MFT und Jury-Vorsitzende. „Ziel der IPSTA ist es, dass die Studierenden und Auszubildenden voneinander, miteinander und übereinander lernen. Auf diese Weise schaffen sie die Basis für gegenseitiges Verständnis im späteren Berufsalltag. Die gemeinsame Expertise kommt dem Patientenwohl und der Patientensicherheit zugute.“
Bettina Jorzik, Programmleiterin für Hochschullehre, Lehrkräftebildung und Diversität im Stifterverband ergänzt: „Florian Recker engagiert sich seit Jahren außerordentlich für eine moderne, zeitgemäße Lehre. Bereits im Jahr 2019 wurde er gemeinsam mit einem Kollegen der Universität Freiburg mit einem Tandem-Fellowship für Innovationen in der Hochschullehre ausgezeichnet. Seine Begeisterung für eine innovative Ausbildung und seine herausragenden Leistungen in diesem Bereich sind von unschätzbarem Wert für den medizinischen Nachwuchs.“
Auch lobenswert hervorgehoben wurde durch die Jury, dass PD Dr. Florian Recker die Entwicklung sogenannter „Entrustable Professional Activities“ (EPAs) am UKB vorangetrieben hat, um Lehren und Lernen in der medizinischen Ausbildung stärker kompetenzbasiert zu strukturieren. Überzeugen konnte der Preisträger ebenfalls durch die Sichtbarkeit seiner Arbeit über Deutschland hinaus sowie in seiner Rolle als Lehrkoordinator an der Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am UKB, durch sein hohes Engagement in der Lehre und sein starkes Interesse an deren Verbesserung.
Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Lehre in der Hochschulmedizin soll die besondere Bedeutung der Hochschullehre für die Ausbildung des akademischen Nachwuchses sichtbar machen und einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern. Gleichzeitig soll die Qualität der Lehre als ein zentrales Exzellenzkriterium für Medizinische Fakultäten und Fachbereiche etabliert und als strategisches Ziel des Qualitätsmanagements profiliert werden.
Die mit 20.000 Euro dotierte und zu gleichen Teilen vom Stifterverband und MFT vergebene Auszeichnung wird an herausragende und innovative Lehrpersönlichkeiten verliehen. Honoriert wird ihre außergewöhnliche Leistung in der Lehre, Curriculumsentwicklung, Beratung und Betreuung an Medizinischen Fakultäten, in der Entwicklung und dem erfolgreichen Einsatz von Lehr- und Lernmaterialien und in der Entwicklung und Implementierung innovativer Prüfungsmethoden.