Prof. Johannes Breuer, Direktor der Abteilung für Kinderkardiologie am UKB, erläutert: „Dafür mussten wir viel Konzeptionsarbeit leisten und zum Beispiel ein völlig neues Sicherheitskonzept entwerfen. Ebenfalls neu bei uns: Erstmals werden auch Mitarbeitende in der Einarbeitung, also ausgebildete Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte, in das Projekt mit einbezogen.“ Durch die enge Zusammenarbeit mit der jeweils anderen Berufsgruppe trainieren die Teilnehmenden schon zu Beginn des Berufslebens eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe und lernen die Bedürfnisse und Besonderheiten der anderen Berufsgruppe kennen.
Auch auf der Kinderherz-Intensivstation ist der allgemeine Pflegemangel spürbar. „Bei der kinderherzen-IPSTA geht es uns zudem darum, die Begeisterung für das ‚Nischenfach‘ der kinderkardiologischen Intensivmedizin zu wecken. Hier gibt es normalerweise wenig Berührungspunkte in Ausbildung und Studium und manchmal ist die Hemmschwelle groß, in diesem Fachgebiet anzufangen. Mit diesem Projekt möchten wir dem pflegerischen und medizinischen Nachwuchs Mut geben, bei uns anzufangen und Teil des Teams auf der kinderkardiologischen Intensivstation zu werden“, sagt Prof. Boulos Asfour, Direktor der Abteilung für am Kinderherzzentrum des UKB.
Fachkräfte kommen gern zur Arbeit
Die Teilnehmenden empfinden die Arbeit im interprofessionellen Tandem als sehr bereichernd. Sie bekommen so erstmalig einen umfangreichen Einblick in das Aufgabengebiet der anderen Profession. So können sie besser einschätzen, wie wichtig die Kommunikation und die Informationsweitergabe ist.
„Beste Zeit meiner bisherigen Ausbildung. Tolle Betreuung, riesen Wissenszuwachs, tolle Zusammenarbeit!“, fällt die Resonanz der Teilnehmenden nach einem Jahr auf der kinderherzen-IPSTA aus. Das Projekt trägt zu einem gegenseitigen Verständnis bei. „Gerade die Medizinstudierenden im Praktischen Jahr sowie Assistenzärztinnen und -ärzte sind beeindruckt von der Pflegeintensität und der Leistung der Pflegefachkräfte“, resümiert Alexander Pröbstl, Pflegedirektor des UKB.
Das Konzeptionsteam ist immer an einer stetigen Verbesserung bemüht. Die Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter sowie die Koordination setzten sich nach jedem Durchlauf mit allen Beteiligten zusammen und beraten, was angepasst werden muss oder verbessert werden kann. „Herausfordernd sei auch der Grat zwischen der Selbstständigkeit der Teilnehmenden und die Wahrung des Sicherheitskonzeptes“, so Ramona Bolz, Projektkoordination kinderherzen-IPSTA am Zentrum für Kinderheilkunde des UKB. Die Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter müssen je nach Gruppenstärke und Lernniveau jeden Tag aufs Neue entscheiden. Hier kann von den Erfahrungen mit den anderen interprofessionellen Ausbildungsstationen am UKB profitiert werden. Die Projektkoordinatorin Bolz ist mit dem Ergebnis nach einem Jahr sehr zufrieden: „Die enormen Lernfortschritte der Teilnehmenden zu beobachten und zu sehen, wie die Kompetenz und das Selbstvertrauen wachsen, macht einfach Spaß. Auch das sehr positive Patientenfeedback mit einer 100-prozentigen Weiterempfehlungsrate und lauter ermutigenden Worten für unser Projekt ist jedes Mal ein Highlight.“
Auch Ramona Klingenhoff, Leiterin der kinderherzen Stiftung Bonn, freut sich über den Erfolg der kinderherzen-IPSTA: „Dieses wichtige Projekt verdanken wir der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender! Denn jede Spende zählt.“
Weitere Informationen: www.kinderherzen-bonn.de