Hebammen übernehmen große Verantwortung für werdende Mütter: Sie betreuen die werdenden Mütter bereits während der Schwangerschaft, leiten eigenverantwortlich Geburten und begleiten die Familien im Wochenbett bis zum Ende der Stillzeit. Dabei bauen sie eine enge Bindung zu den Familien auf. Mit dem Ziel der Förderung aller physiologischen Vorgänge im Rahmen der Geburt beraten Hebammen, führen präventive Maßnahmen sowie Therapien durch und leisten Hilfe in Notfällen.
Bei einer Geburt wünschen sich viele schwangere Frauen, in erster Linie durch eine Hebamme betreut zu werden. „Neben Hausgeburten gibt es deswegen neue Konzepte, wie den hebammengeleiteten Kreissaal, der den Vorteil bietet, dass Ärztinnen und Ärzte für ein mögliches medizinisches Eingreifen in der Nähe sind“, so Prof. Ulrich Gembruch, Leiter der Geburtshilfe am UKB. Das UKB ist das einzige Universitätsklinikum mit diesem vielversprechenden und bisher sehr gut evaluierten Konzept in Deutschland, das auch in einem NRW-Projekt evaluiert wurde und bald national anerkannt ist.
„Die hohe Verantwortung der Hebammen soll sich nun auch in ihrer Ausbildung widerspiegeln“, sagt Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB. „„Mit Beginn des nächsten Wintersemesters werden 35 Studierende mit dem neuen, dualen Hebammenstudium beginnen und am UKB viele praktische Einblicke erhalten, während sie durch die Medizinische Fakultät das theoretische Wissen vermittelt bekommen“, erläutert Prof. Holzgreve. Die ursprüngliche Hebammenausbildung wurde durch ein Reformgesetz, das im Januar 2020 in Kraft trat, modernisiert und durch ein duales Studium ersetzt.
„Wir freuen uns, dass wir mit der finanziellen Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen den Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft an unserer Fakultät und unserer Universität anbieten können“, so Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. „Ein besonderes Anliegen ist es uns, den zukünftigen Hebammen das Rüstzeug für eine wissenschaftlich-basierte Entscheidungsfindung in ihrem späteren Berufsalltag zu geben“, so Prof. Weber weiter.
„Die Reflexionsfähigkeit sowohl auf fachwissenschaftlicher als auch der ethischen Ebene zu fördern ist das Leitziel unserer akademischen Ausbildung“ bestätigt die kommissarische Studiengangsleitung und Hebamme Stefani Schönhardt. „Auf diese Weise wird die originäre Kompetenz des Hebammenberufes wieder sichtbar und gleichzeitig wird eine evidenzbasierte Handlungs- und Steuerungsfähigkeit in den vielschichtigen und stets individuellen Situationen angebahnt.“
Die Anmeldephase für die ersten Hebammenstudiengangs-Anwärterinnen und –Anwärter beginnt heute und endet in zwei Wochen am 29. Mai. Die Entwicklung eines konsekutiven Masterstudiengangs ist bereits geplant.
Alle Information zum Bewerbungsverfahren gibt es auf den Seiten der Medizinischen Fakultät: https://www.medfak.uni-bonn.de/de/studium-lehre/studienangebot/hebammenwissenschaft/hebammenwissenschaft
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