Eine ganz besondere Ehre wird in diesem Jahr drei Bonner Forscher:innen zu Teil. Dr. Maike Effern, Dr. Susanna Ng und Dr. Andreas Zietzer wurden ausgewählt, um an der zum 72. Mal stattfindenden Lindauer Nobelpreisträgertagung teilzunehmen. Die Teilnehmenden haben einen langwierigen Bewerbungsprozess durchlaufen müssen, um an der Tagung teilnehmen zu dürfen.
Maike Effern war Teil des von der DFG geförderten Bonn & Melbourne Research and Graduate School Immunosciences (IRTG2168) und wurde Anfang 2020 promoviert. Sie ist Absolventin des Instituts für Experimentelle Onkologie am Universitätsklinikum Bonn und des Peter Doherty Institute of Infection and Immunity an der Universität Melbourne, Australien. Während ihres Promotionsstudiums konzentrierte sie sich auf Resistenzmechanismen gegen die adoptive T-Zell-Immuntherapie bei Melanomen. Hierbei verwendete Effern sowohl experimentelle Mausmodelle, die CRISPR/Cas9-Geneditierungstechnologie als auch die Mehrfarben-Durchflusszytometrie. Als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Prof. Michale Hölzel untersucht Effern derzeit den räumlich-zeitlichen Kontext der T-Zell-Expansion und -Persistenz während einer adoptiven T-Zell-Immuntherapie mit Hilfe der Hochplex-Immunhistochemie-Technologie CODEX® und spektraler Durchflusszytometrie. Maike Effern wurde von der Medizinischen Fakultät der Uni Bonn nominiert und Michael Hölzel hat ein Empfehlungsschreiben für sie geschrieben. Sie freue sich insbesondere darauf, sich „über die zukünftigen Trends in den Lebenswissenschaften mit den Referenten auszutauschen.“
Susanna Ng ist Nachwuchswissenschaftlerin im Bereich Tumorimmunologie mit einem Hintergrund in Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit. Sie schloss ihre Doktorarbeit unter der Leitung von Prof. Christian Engwerda am QIMR Berghofer Medical Research Institute in Brisbane, Australien, ab. Ng beschäftigte sich mit der Charakterisierung des „natural killer cell granule protein 7“ (NKG7) - einem Molekül, das an der Regulierung von Zytotoxizität und Entzündungsreaktionen auf natürlichen Killer- (NK) und T-Zellen beteiligt ist. Derzeit wird sie durch ein Alexander von Humboldt-Postdoktorandenstipendium unterstützt und untersucht die zellulären und molekularen Mechanismen, die der Zytotoxizität und Entzündung innerhalb der Tumormikroumgebung zugrunde liegen. Dabei bedient sich die die junge Wissenschaftlerin Techniken wie der Durchflusszytometrie, Ultra-High-Plex-Immunhistochemie (CODEX), als auch von Patienten stammenden Organoiden und primären In-vitro-Immunzellkulturen. Ng wurde von der Humboldt-Stiftung für das Lindauer Treffen nominiert. „Ich freue mich auf die Gelegenheit, aus erster Hand von der wissenschaftlichen Reise zu hören, die die Nobelpreisträger zurückgelegt haben, und mich mit Kollegen zu vernetzen, die leidenschaftlich daran interessiert sind, unser Wissen auf dem Gebiet der Medizin und Physiologie zu fördern“, so die Nachwuchswissenschaftlerin.
Andreas Zietzer ist Clinician Scientist im Herzzentrum der Uniklinik Bonn bei Prof. Dr. Nickenig. Seine Forschungsarbeit befasst sich hauptsächlich mit der Endothelzellbiologie sowie mit der Pathophysiologie der kalzifizierenden Aortenklappenstenose. Er ist hier Nachwuchsarbeitsgruppenleiter und verfügt unter anderem über Mittel der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Klinisch beschäftigt sich Andreas Zietzer als Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie mit neuen digitalen Programmen zur kardiovaskulären Prävention sowie mit der Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. „Bei der Tagung freue ich mich insbesondere auf den interdisziplinären Austausch und hoffe von den Erfahrungen der Referenten profitieren zu können“, so der Nachwuchsarbeitsgruppenleiter.
Zu den Teilnehmenden gehören neben 30 bis 40 Nobelpreisträger:innen circa 600 Personen. Dabei handelt es sich um Studierende, Doktorand:innen und Postdoktorand:innen aus aller Welt. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie haben herausragende Leistungen erbracht und haben ein echtes Interesse an Wissenschaft und Forschung bewiesen. Darüber hinaus kommt nur in Frage, wer unter 35 Jahre alt ist und zuvor noch nie an der Tagung teilgenommen hat. So soll ein generationsübergreifender Dialog zwischen Nobelpreisträger:innen und den führenden Wissenschaftler:innen von Morgen entstehen.
Die Linder Nobel Laureate Meetings finden in diesem Jahr zum 72. Mal statt. Der thematische Schwerpunkt wechselt dabei jährlich zwischen den drei naturwissenschaftlichen Nobelpreisdisziplinen Physiologie und Medizin, Chemie sowie Physik. Dieses Jahr steht sie im Zeichen der Physiologie und der Medizin.
Drei Bonner Forscher:innen zur Teilnahme an Lindauer Nobelpreisträgertagung ausgewählt Drei Bonner Forscher:innen zur Teilnahme an Lindauer Nobelpreisträgertagung ausgewählt
Die drei Nachwuchswissenschaftler:innen Dr. Maike Effern, Dr. Susanna Ng vom Institut für Experimentelle Onkologie und Dr. Andreas Zietzer vom Herzzentrum des Universitätsklinikums Bonn wurden ausgewählt, um an den Lindauer Nobel Laureate Meetings teilzunehmen. Die jährlich im bayrischen Lindau abgehaltene Tagung findet dieses Mal vom 25. bis zum 30. Juni statt.
Das Lindau Laureate Meeting findet unter der Beteiligung von drei Forschenden der medizinischen Fakultät statt.
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