Mit Studierenden 14 verschiedener Nationalitäten startete der Master of Science Global Health Risk Management & Hygiene Policies Anfang Oktober in das aktuelle Studienjahr. Die Motivation zum Start dieses Studienganges war die Erkenntnis, dass in Deutschland zwar die Akutmedizin nach dem 2. Weltkrieg schnell wieder erfolgreich aufgebaut werden konnte, die Beschäftigung mit der Öffentlichen Gesundheit und speziell mit Global Health im Vergleich zu vielen, auch Nachbarländern weniger beachtet wurde. Seit dem Start des Programms in Anwesenheit des damaligen Bundesgesundheitsministers Hermann Gröhe im Jahr 2016, welches erst durch eine großzügige Unterstützung der Dr. Hans Riegel-Stiftung möglich wurde einschließlich der Stiftungsprofessur für Prof. Bruchhausen als Sektionsleiter, „ist inzwischen z.B. durch die SARS-CoV 2- Pandemie, vorher die Ebola-Krise in Afrika, Humanitäre Krisen wie die Ahr-Flutkatastrophe und in jüngster Zeit die Angriffe auf die Ukraine- sowie Israel und deren Folgen Allen klar geworden, dass kein Gesundheitswesen auf einer Insel existiert, sondern alle Länder miteinander verbunden und auf gegenseitige Hilfe angewiesen sind“, sagt der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKB Prof. Holzgreve.
Anlässlich der Feier, an der etwa 200 Gäste teilnahmen, besuchte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach das UKB. „Nie war das Engagement für globale Gesundheit wichtiger als heute. Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels, Pandemien und Krebserkrankungen sind weltweit eine wachsende Herausforderung für die Gesundheitssysteme. Diese Herausforderungen können wir nur meistern, wenn wir überall auf der Welt hervorragend ausgebildete Expertinnen und Experten haben, die über Ländergrenzen hinausdenken und nachhaltige Lösungsstrategien entwickeln. Absolventen des Global Health-Masterstudiengangs können einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit der Menschen leisten“, sagte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach.
Prof. Xiaomeng Shen, Vizerektorin der Universität der Vereinten Nationen und Direktorin des Instituts der Universität der Vereinten Nationen für Umwelt und menschliche Sicherheit, sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn Katja Dörner begrüßten das Publikum nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Prof. Holzgreve.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner, die im Namen der Stadt Bonn gratulierte, betonte, das Global Health Masterprogramm passe hervorragend zu Bonn. „Als deutsche Stadt der Vereinten Nationen, zweites politisches Zentrum in Deutschland und führender Standort der deutschen Entwicklungszusammenarbeit hat sich Bonn zu einem international bedeutsamen Standort für die Diskussion globaler Zukunftsfragen entwickelt. Bonn ist zugleich ein starker Standort der Gesundheitswirtschaft, der sich durch eine hervorragende medizinische Versorgungsstruktur, die Vielzahl gesundheitsorientierter Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen sowie den Sitz bedeutender Behörden, Stiftungen und Verbände des Gesundheitswesens auszeichnet.“
„Aus der COVID-19-Pandemie können wir vielfältige Lehren ziehen, die für die stetige Weiterentwicklung unseres Global Health-Studiengangs und der gleichnamigen Sektion am UKB relevant sind. In der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, die in der Sektion Global Health des UKB – angesiedelt an unserem Institut für Hygiene und Public Health (IHPH) – mit Partnerländern in zahlreichen Projekten auf Augenhöhe umgesetzt wird, findet ein reger Austausch über die Bereiche Lehre, Forschung und Krankenversorgung statt. Über eine neue Tandem-Professur zur Verbesserung der globalen Kindergesundheit und eine aktuelle Kooperation des UKB mit der Demokratischen Republik Kongo zur Optimierung der Krebsvorsorge in der DRC freuen wir uns sehr“, sagte Prof. Bruchhausen, der Leiter der Sektion Global Health.
Auch Prof. Nico Mutters, Direktor des IHPH des UKB, zeigte sich glücklich über eine vom IHPH ins Leben gerufene Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsminister der Demokratischen Republik Kongo (DRC) Dr. Roger Kamba und der DRC: „Dank der Unterstützung von Prof. Holzgreve kann sich das IHPH nun mit seinen Fachkenntnissen in den Bereichen Infektionsprävention und Globale Gesundheit als zentraler Partner einbringen und damit einen Beitrag für die Verbesserung der Gesundheit in der DRC leisten. Auch mögliche Folgeprojekte können wir uns schon vorstellen, z.B. gemeinsame Tumorboards, Telepathologie, u.v.m., in denen das CIO Bonn (Centrum für Integrierte Onkologie) unter der Leitung der Professoren Brossart und Schmidt-Wolf weitreichende Expertise aufweist.“
„Der Global Health-Masterstudiengang ist ein wichtiger Baustein der Lehre an unserer Fakultät. Die internationalen Studierenden bringen viele Kenntnisse aus ihren Herkunftsländern mit, die in der Lehre wertvoll zum Einsatz kommen. Über die Absolventinnen und Absolventinnen konnte so auch das UKB seit Beginn des Studiengangs ein riesiges internationales Netzwerk schaffen, das für die Zusammenarbeit zur globalen Gesundheit sehr wertvoll ist“, sagt Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät.
Die verschiedenen Rednerinnen und Redner der Veranstaltung, einschließlich Prof. Streeck vom UKB, Prof. Tanner von der Schweizer Akademie der Wissenschaft und Prof. Borisch aus der WHO– und UN- Stadt Genf repräsentierten zur Feier des 7-jährigen Bestehens des Masterprograms einen Ausschnitt aus der thematischen Vielfalt des Studiengangs ab. Neben den Lehren aus der COVID-19-Pandemie ging es auch um die Wichtigkeit und Entwicklung des Bereichs Global Clinical Care am UKB, in Deutschland und international.