„Der Lisec-Artz Preis ist eine wichtige Würdigung innovativer Forschungsvorhaben im Bereich der Krebsforschung. Ich freue mich sehr, dass wir Dr. Haas als exzellenten Nachwuchswissenschaftler für seine kontinuierlich exzellenten Arbeiten im Bereich der Blutstammzellen auszeichnen können,“ sagt Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn.
Die Bonner Universitätsstiftung schreibt zusammen mit der Medizinischen Fakultät den Lisec-Artz-Preis aus. Maria Josefine Lisec gründete 1972 testamentarisch die Lisec-Artz-Stiftung, die im Jahr 2011 auf die Bonner Universitätsstiftung übertragen wurde. „Mit dem Preis zeichnen wir herausragende Leistungen und zukunftsträchtige Forschungsergebnisse aus und können somit die Krebsforschung voranbringen“, sagt Prof. Dr. Dagmar Wachten, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bonner Universitätsstiftung.
Wie Stammzellen und Immunzellen kommunizieren
Blutkrebs entsteht häufig durch Entartung von Stammzellen, die wichtige Zielzellen bei der Suche nach innovativen, möglichst früh greifenden Therapien sind. Dr. Simon Haas, der eine Arbeitsgruppe im gemeinsamen Forschungsfokus des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie des Max Delbrück Centers leitet, versucht, Interaktionen zwischen Stammzellen und Immunzellen zu verstehen. Als bahnbrechend gilt die Entdeckung eines bislang unbekannten Schutzmechanismus, der die Entstehung von Blutkrebs aus Stammzellen verhindert. Für diese und weitere Forschungsleistungen wurde Simon Haas jetzt der Lisec-Artz-Preis zuerkannt.
„Stammzellen sind sehr faszinierend, wobei allerdings das Wissen über diese unbegrenzt teilungsfähigen Zellen noch lückenhaft ist”, sagt Dr. Simon Haas. “Von der weiteren Erforschung der Stammzellen erwarten wir wichtige Impulse für die Entwicklung von Therapien, mit denen wir bei Blutkrebserkrankungen möglichst früh in die pathologischen Prozesse eingreifen können.”
Zur Person:
Nach Stationen unter anderem am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der Harvard University in Boston (USA) kam der bereits mehrfach ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftler 2020 nach Berlin. Dort leitet Simon Haas eine Arbeitsgruppe, die im gemeinsamen Forschungsfokus „Single Cell-Ansätze für die Personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), des Max Delbrück Centers (MDC) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin angesiedelt ist.