Zu Beginn des Jahres hatte das Studiendekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn Lehrende mit der Ausschreibung „DiLL#24 - Digitales Lehren und Lernen“ dazu aufgerufen, innovative Lehr- und Lernkonzepte zu entwickeln. Den besten Einreichungen wurde eine Förderung über zwei Jahre in Aussicht gestellt. Im Juni hat die Qualitätsverbesserungskommission aus den eingereichten Projekten sieben zur Förderung empfohlen. Dazu gehören eine App für die longitudinale fallbasierte Wissens-Anwendung, ein integratives Ophthalmopathologie-Projekt, ein Inverted Classroom-E-Learning-Angebot sowie Projekte zu denen Themen der transdisziplinären KI-Kompetenzvermittlung für Medizinstudierende, der medizinischen Risikokommunikation, der Integration von Biochemie und Hausarztmedizin und der funktionellen Neuroanatomie und Neurochirurgie. Bei den jeweiligen Projektverantwortlichen handelt es sich um Prof. Dr. Tobias Raupach, Prof. Dr. Martina Herwig-Carl, Dr. Cihan Papan, Matthias Laupichler, Prof. Dr. Simone Dohle, Dr. Dorothea Wild und Dr. Mohamed Banat.
Der Geschäftsführer des Studiendekanats, Dr. Bernhard Steinweg, fasst die Ausschreibungsrunde zusammen: „Es wurden sehr spannende und kreative Projekte ausgewählt, die interdisziplinär, Studienabschnitts-übergreifend im Sinne einer Lernspirale oder auf bestimmte Kompetenzen ausgerichtet sind. Damit wird die digital-gestützte Lehre an der Medizinischen Fakultät Bonn deutlich nach vorne gebracht.“ Mit einem Antrag bewerben konnten sich alle Lehrenden der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Voraussetzung war jedoch, dass sich die Projekte einem von drei Bereichen zuordnen lassen. Bei den Bereichen handelte es sich um longitudinale und Studienabschnitt-übergreifende interdisziplinäre Angebote, vertikale und Studienabschnitt-interne interdisziplinäre Angebote und Einzelfach-bezogene, monodisziplinäre Angebote. Außerdem musste die curriculare Verankerung im Sinne einer Integration in bestehende Lehrveranstaltungen gegeben sein. Nico Raichle, Referent für E-Learning am Studiendekanat, stand den Antragsteller:innen vorab zudem beratend zur Seite. Hinsichtlich der Ausschreibungsrunde und den geförderten Projekten resümiert Raichle: “DiLL#24 bietet wegweisende Impulse zur Bereicherung der Medizinischen Ausbildung am Standort Bonn und darüber hinaus. Die Ausschreibung als Plattform und seine Projekte zeigen auf, welche Möglichkeiten der digitalen, virtuellen sowie interaktiven Lehre am Standort Bonn derzeit möglich sind.“
Die Projekte starten im Juli, im August findet eine Auftaktveranstaltung statt. Über die Förderungsdauer sind zudem mehrere Vernetzungstreffen geplant, bei denen Projektkonzepte und (Teil-)Ergebnisse vorgestellt werden. Die spezielle Förderung digitaler Lehrprojekte im Kontext einer Ausschreibung ist etwas Besonderes am Standort Bonn und hebt die Bedeutung für die Lehre hervor. „Digitale Elemente sind in der Weiterentwicklung der medizinischen Lehre ein wichtiges Instrument“, so Prof. Dr. Bernd Pötzsch, Studiendekan der Medizinischen Fakultät. Auch das Fazit des Studiendekans fällt positiv aus: „Ich freue mich deswegen besonders, dass unsere Ausschreibung auf eine große Resonanz gestoßen ist und möchte mich bei allen bedanken, die einen Projektantrag ausgearbeitet und eingereicht haben. Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Anträge war die Auswahl nicht leicht. Die geförderten Projekte decken ein breites Spektrum der medizinischen Lehre ab und werden die Qualität und Attraktivität der Ausbildung an unserem Standort sicher stärken.“