„Wir sind sehr beeindruckt von der hohen Qualität der eingereichten Einträge und freuen uns, diese ausgewählten, hochkarätige Prototypisierungsvorhaben zu fördern“, sagt Sandra Speer, Leiterin des Transfer Center enaCom. „Unsere Gründungsberatung steht den Projekten auch bei den weiteren Schritten hin zur Markteinführung zur Seite.“
RecaCap verfeinert die Blutmessung
Als Aufsatz für Spritzen zur Messung der Hautdurchblutung ist die neuartige „RecaCap“ konzipiert. „Mit der RecaCap lösen wir die bisher vorherrschende ,Fingernagelprobe‘ zur Messung der Hautdurchblutung ab. Wir können damit viel genauere Ergebnisse erzielen“, erläutert Lukas Overkott von der Klink für Unfallchirurgie und Orthopädie des Universitätsklinikum Bonn. Im Team mit den Medizinern Max Luckmann und Felix Klingebiel sowie Moritz Breuer (VWL) arbeitet er schon länger zusammen. „Seit wir 2021 beim NUK-Businessplan-Wettbewerb gleich zwei Preise gewonnen haben und vom Transfer Center enaCom betreut werden, sind wir uns sicher, dass wir unsere Produkte erfolgreich auf dem Markt anbieten können. Die Förderung ermöglicht uns, die nächsten Schritte zur Weiterentwicklung unseres Produktes zu gehen", sagt Overkott.
Gefäße aus dem 3D-Drucker
Das Team um PD Dr. Valentin Schäfer entwickelt mittels hochauflösendem 3D-Druck Modelle von Gefäßen, Gelenken oder gar Feten für das Ultraschall Training von Studierenden und Ärzten. Mit diesen Modellen ist erstmalig ein patientenunabhängiges Training möglich, da die Modelle sehr realitätsnah sind. Die Technologie soll ausgehend von der Rheumatologie und Gynäkologie auch auf weitere Fachbereiche der Inneren Medizin und auch die Chirurgie ausgeweitet werden. Das Projekt ist aus der interdisziplinären Arbeitsgruppe „3D-Druck in der medizinischen Ausbildung (3D-PriME)“ am Universitätsklinikum Bonn entstanden. Neben PD Dr. Schäfer, Leiter der Sektion für Rheumatologie und klinische Immunologie, bilden Dr. med. Florian Recker, Dr. Claus-Jürgen Bauer und Tobias Schremmer das Kernteam der Arbeitsgruppe.
Mobile App für die Sportmedizin
Unter dem Titel „Telemonitoring: Digitalisierung der sportmedizinischen Betreuung” entwickeln Doktorand Maximilian Kapsecker und Prof. Dr. Stephan Jonas, Leiter des Instituts für Digitale Medizin, in Kooperation mit der Sportmedizin des Klinikums rechts der Isar, München (Leitung Prof. Martin Halle) eine mobile Trainingsplattform für Patient:innen und Ärzt:innen. In dem interdisziplinären Projekt von Medizininformatiker:innen und Sportmediziner:innen wurde eine Kombination aus App und Dashboard entwickelt, welche die kontinuierliche Betreuung sowie die fachliche Begleitung von Sportprogrammen bei Patient:innen oder Sportler:innen telemedizinisch unterstützt. Über das System können personalisierte Trainingspläne erstellt, trainingsbezogene Parameter erfasst und analysiert, sowie individuelles Feedback erteilt werden.
Asthma neu diagnostiziert
Ein neues Diagnoseverfahren für schweres Asthma entwickelt das Team um PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich, Leiterin der Arbeitsgruppe Synergy Research and Experimental Medicine am Universitätsklinikum Bonn. Mit ihrer Asthma-Endotypisierungs-Testplattform können Asthma-Patient:innen genauer untersucht und klassifiziert werden. Dieses Diagnose-Tool soll Ärzt:innen dabei unterstützen, eine zielgenaue Antikörper-Therapie in der Behandlung einzusetzen. Zu dem Entwicklungsteam gehören Prof. Dr. med. Dirk Skowasch, PD. Dr. med. Carmen Pizarro, Anastasiia Shcherbakowa und Bernd Merzenich.
Förderung über das Transfer Center
Die Prototypisierungsgrants werden vom Transfer Center enaCom ausgeschrieben und aus dem ESC-Einzelvorhaben „U-Bo-Grow“ der Universität Bonn finanziert. Sie werden vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die nächste Antragsfrist für Mitglieder der Universität Bonn ist der 15. Oktober 2022.