Dr. med. Tobias Holderried

Tobias Holderried ist Oberarzt und Clinician Scientist in der Abteilung für Hämatologie, Onkologie, Immunonkologie, Stammzelltransplantation und Rheumatologie am Universitätsklinikum Bonn. Er ist klinischer Leiter des „Zentrums für Zelltherapie und Stammzelltransplantation Bonn (ZZSB)“ und Leiter des „Labors für experimentelle Stammzelltransplantation und Zelltherapie“. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Ausbildung war er für Forschungsaufenthalte in den Laboren von Prof. John Gribben und Prof. Harvey Cantor am Dana-Farber Cancer Institute der Harvard Medical School. Dieses breite Wissen in der immunologischen Forschung zusammen mit seiner umfassenden Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit zellulären Immuntherapien bieten die ideale Kombination für die Übertragung wichtiger wissenschaftlicher Erkenntnisse in die klinische Praxis sowie für die Erforschung klinischer Fragestellungen in der präklinischen Forschung.

Dr. Holderried wurde 2018 zum klinischen Leiter des Stammzelltransplantationsprogramms am Universitätsklinikum Bonn ernannt. Im Folgenden implementierte er erfolgreich das CAR-T-Zellprogramm, welches er ebenfalls leitet. Er ist verantwortlich für alle Patienten, die im Rahmen des Zelltherapieprogramms am Universitätsklinikum Bonn behandelt werden. Mit dem Ziel, die Behandlungsergebnisse und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, ist er der leitende Prüfarzt für zahlreiche multizentrische klinische Studien, z.B. im Rahmen des Zentrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf (CIO ABCD) oder der Deutschen Kooperativen Transplantationsstudiengruppe. Dazu gehören auch Phase-1-Studien für TCR-T-Zell-basierte Therapien zur Behandlung solider Tumoren. Darüber hinaus konnte er in Zusammenarbeit mit Miltenyi Infrastrukturmittel für das Universitätsklinikum Bonn einwerben mit dem festen Ziel, die Eigenherstellung von CAR-T-Zelltherapien voranzubringen. Des Weiteren analysiert er das Potenzial von eHealth bei Patienten, die mit Zelltherapien behandelt werden, und untersucht Möglichkeiten für die Umsetzung in die klinische Praxis.

Die wissenschaftliche Forschung von Dr. Holderried konzentriert sich auf zelluläre und humorale immunregulatorische Mechanismen und Abstoßungsreaktionen bei der allogenen Stammzelltransplantation und zellulären Immuntherapien sowie auf die Identifizierung neuer potenzieller Angriffspunkte und Behandlungsmöglichkeiten. Seine Forschung hat zu bedeutenden Beiträgen auf dem Gebiet der Dysfunktion und Regulation von Immunzellen geführt. Derzeit untersucht er die Rolle immunmodulatorischer Effekte, die durch CD8+ regulatorische T-Zellen bei der Entwicklung der Graft-versus-Host-Krankheit nach allogener Stammzelltransplantation vermittelt werden. Darüber hinaus untersucht seine Gruppe den Einfluss von CD8+ Treg auf andere Zelltherapien wie z.B. CAR-T-Zelltherapien. In weiteren Kooperationen untersucht er die Auswirkung der Ernährung auf Zelltherapien mit Schwerpunkten auf Zellaktivierung, -expansion und Gewebeinfiltration sowie innovative Möglichkeiten zur Identifizierung neuer Ziele für die Immuntherapie mithilfe der Nanokörpertechnologie. Das langfristige Ziel von Dr. Holderried besteht darin, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse mit neuartigen, selbst hergestellten Nanokörper-basierten Zelltherapien in klinische Studien einzusetzen. Durch optimierte Immunfunktion mittels gezielter Ernährungspläne und einem tiefen Verständnis der CD8+ Treg-vermittelten Immunregulation umzusetzen sollen deren Effektivität und Sicherheit bei der Behandlung der Patienten weiter verbessert werden.