Ultraschalldiagnostik gehört zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren in der Medizin. Die Untersuchung wird von nahezu jeder medizinischen Fachrichtung angewendet, und birgt keine Nebenwirkungen für Patientinnen und Patienten. „Allerdings sind Ultraschall-Bilder oft nicht leicht zu interpretieren – das UKB und die Medizinische Fakultät fördern deswegen eine frühe Ausbildung und Praxiserfahrung für Studierende der Medizin und Hebammenwissenschaft“, sagt PD Dr. Valentin Schäfer, Leiter der Rheumatologie und des internistischen Sonographie Zentrums am UKB. Als erste Gesundheitseinrichtung in Europa werden das UKB und die Medizinische Fakultät angehende Ärztinnen und Ärzte mit persönlichen, hochmodernen Ganzkörper-Butterfly iQ+-Geräten ausstatten und die Blueprint-Plattform von Butterfly im gesamten UKB implementieren, um die medizinische Ausbildung, Forschung und Patientenversorgung weiter zu verbessern.
Bereits Anfang 2020 hatte die Medizinische Fakultät mit dem amerikanischen Anbieter des mobilen Ultraschallsystems kooperiert und mit über 30 Geräten das größte Kontingent in Europa eingeführt. Der Einsatz der tragbaren Geräte hat sich seitdem bewährt: Es wurden zahlreiche Studien aus Bonn publiziert, die vor allem den Nutzen in der medizinischen Lehre belegen. Als bislang einziger Anbieter liefert Butterfly mobile Schallköpfe, die ein kompatibles Smartphone oder Tablet in ein Bildgebungsinstrument umfunktionieren und so die praktische Anwendung von Ultraschalldaten in den klinischen Arbeitsabläufen des medizinischen Personals ermöglichen. Aus dem Grund soll die Zusammenarbeit nun auch auf die klinische Einbindung im UKB erweitert und Auswirkungen auf Versorgungsprozesse evaluiert werden. Das Gerät passt in die Hosentasche und wird durch eine Kombination aus Cloud-verbundener Software- und Hardware-Technologie datenschutzkonform betrieben, auf die über eine mobile App zugegriffen werden kann.
„Wir freuen uns, dass die mobilen Butterfly-Geräte mit ihrer Kombination aus Ganzkörper-Ultraschallsonde, Software, Cloud-Anbindung sowie der Integration in die klinischen und administrativen Systeme und Arbeitsabläufe bei uns am UKB zum Einsatz kommen werden und die Ultraschalldiagnostik in der Lehre und Patientenversorgung damit weiter optimieren“, sagt Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB.
„Der Point-of-Care-Ultraschall, also die patientennahe Ultraschalldiagnostik, wird für unsere Studierenden in der Zukunft sicher essentiell sein“, sagt Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. „Die persönliche Ausstattung unserer Studierenden mit persönlichen Butterfly-Geräten begleiten wir mit einem spezifischen Lehrplan, zunächst im praktischen Jahr, der Ultraschallwissen fachübergreifend und noch umfänglicher einbezieht.“ Am UKB und der Medizinischen Fakultät werden die tragbaren Bildgebungsgeräte von Butterfly Network bereits zum nächsten Sommersemester eingeführt und sollen den Studierenden im praktischen Jahr von da an zur Verfügung stehen.
„Wir sind stolz darauf, mit dem UKB und der Medizinischen Fakultät zusammenzuarbeiten, um unsere Technologie noch stärker in das Gesundheitssystem einzubinden, und zwar mit einem verbesserten Zugang zu Aus- und Weiterbildung, erschwinglichen Geräten und praktischen, auf Begegnungen basierenden Arbeitsabläufen, wie sie nur das Butterfly Blueprint-System bietet. Durch diese Zusammenarbeit erhalten die Studierenden dieser führenden europäischen medizinischen Einrichtung Zugang zu hochmoderner Gesundheitstechnologie und zu Ausbildungsmitteln, um schließlich Ultraschalldaten direkt am Krankenbett kompetent nutzen zu können“, so Niki Montgomery, Sr. Vice President, Commercial Development bei Butterfly Network, Inc.
Die Arbeitsgruppe von PD Dr. Schäfer hat weltweit die meisten Publikationen zum Point of Care Ultraschall mit dem Butterfly System in der Inneren Medizin und Rheumatologie publiziert. PD Dr. Schäfer und Dr. Florian Recker, Facharzt für Geburtshilfe und Pränatale Medizin am UKB, sind mit der Projektleitung am UKB betraut und werden diese wissenschaftlich begleiten. Der Start der Einführung beginnt mit dem neuen Lehrplan, dem sogenannten BI-POCUS-Projekt (Bonn Internship Point-of-Care-Ultrasound) im Praktischen Jahr der Studierenden.